Die Cembra Money Bank hat 2023 einen etwas tieferen Gewinn erwirtschaftet. Bei leicht höheren Erträgen bekam das Institut die wieder höheren Kreditausfälle nach der Corona-Pandemie wie auch weitere Investitionen zu spüren. Mit einer Reorganisation soll nun der Personalbestand gesenkt werden.

Insgesamt erwirtschaftete Cembra im vergangenen Geschäftsjahr einen Nettoertrag von 515,7 Millionen Franken, was ein Prozent über dem Vorjahr lag, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Unter dem Strich verblieb ein um sieben Prozent niedrigerer Reingewinn von 158,0 Millionen Franken.

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Trotz dem Gewinnrückgang sollen die Aktionäre eine höhere Ausschüttung erhalten: Die Dividende soll um 5 Rappen auf 4,00 Franken erhöht werden.

Abbau von rund 70 Stellen

Das Unternehmen plant nun weitere Einsparungen, wie der Mitteilung zu entnehmen ist. So solle das Team im lettischen Riga künftig verstärkt Dienstleistungen für weitere Bereiche des Unternehmens erbringen. Darüber hinaus prüfe Cembra die Auslagerung bestimmter Prozesse im Bereich der Kundenbetreuung. Mit diesen Massnahmen plane das Unternehmen, den Personalbestand bis Ende 2024 auf rund 830 Vollzeitstellen zu reduzieren gegenüber 902 Stellen per Ende 2023.

Cembra sei bestrebt, diese Veränderungen «möglichst durch natürliche Fluktuation und Frühpensionierungen umzusetzen" heisst es weiter. Wo Entlassungen unvermeidbar seien, werden die Betroffenen durch einen Sozialplan unterstützt. Ein Konsultationsverfahren mit der Arbeitnehmervertretung wird eingeleitet.

Geschäft selektiv ausgebaut

Im vergangenen Geschäftsjahr habe Cembra ihr Geschäft «selektiv» weiter ausgebaut und als Reaktion auf das veränderte Zinsumfeld die Preise angepasst, heisst es weiter. Die Forderungen der Kreditbank gegenüber den Kunden nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 3 Prozent auf 6,7 Milliarden Franken zu.

Im Geschäft mit den Privatkrediten gingen die Forderungen in vergangenen Jahr um 1 Prozent auf 2,4 Milliarden Franken zurück. Dagegen stiegen die Nettoforderungen im Bereich Fahrzeugfinanzierungen, die um 6 Prozent auf 3,1 Milliarden Franken zulegten.

Kreditkarten-Migration

Die Zahl der herausgegebenen Kreditkarten betrug 1,03 Millionen Stück, was einem Rückgang von 2 Prozent seit Dezember 2022 entsprach. Cembra gibt ein eigenes Kreditkartenangebot unter dem Namen «Certo» heraus, seitdem die Migros die Zusammenarbeit bei der Cumulus-Kreditkarte per Mitte 2022 aufgekündigt hatte. Die Nettoforderungen im Kreditkartengeschäft gingen um 2 Prozent auf 1,0 Milliarden Franken zurück.

Das Programm zur Migration der Kreditkarten sei nun erfolgreich abgeschlossen worden, wobei mehr als zwei Drittel der Karten des betreffenden Portfolios auf das neue eigene «Certo»-Angebot migriert worden sei, heisst es. Die Bank habe zudem das Portfolio der übrigen Co-Branding-Kreditkarten weiter ausgebaut.

In dem als Wachstumsbereich geltenden «Buy Now Pay Later» (BNPL)-Geschäft stieg das Rechnungsvolumen um 88 Prozent auf 898 Millionen Franken. Das sei sowohl auf die Konsolidierung der im vergangenen Jahr übernommenen Byjuno als auch auf organisches Wachstum zurückzuführen, schreibt Cembra. Das Unternehmen konnte die Kommissions- und Gebühreneinnahmen mehr als verdoppeln.

Höherer Reingewinn 2024

Die Verlustquote zeigte im vergangenen Jahr die «erwartete Normalisierung», wie die Konsumkreditbank schreibt. Der Anteil der gefährdeten Forderungen stieg auf 0,8 Prozent von 0,7 Prozent im Jahr davor. Cembra erwarte nun, dass sich die Verlustquote im langfristigen historischen Trend bewegen werde und bestätige entsprechend das Mittelfrist-Ziel einer Verlustquote von «1 Prozent oder weniger».

Für das Jahr 2024 rechnet Cembra mit einem Nettoertrag «leicht über dem Wachstum des Schweizer BIP» sowie eine «weiterhin robuste Verlustquote» und ein Aufwand-Ertrags-Verhältnis unter 49 Prozent. Entsprechend erwarte Cembra für 2024 einen Anstieg des Reingewinns und eine Eigenkapitalrendite von 13-14 Prozent. Zudem werden die mittelfristigen Ziele bis 2026 bestätigt. (awp/hzb/pg)